Jiddisch lebt! …und wie:
Schmarowotsnik formen aus alten und neuen Texten jiddischer Autoren neue Lieder. Der ein oder andere Klassiker ist auch dabei. Und ein paar Leckerbissen in völlig neuem, überraschenden Gewand, ein Song von Lou Reed etwa oder skandinavische Volkslieder.
Da Klezmer ohnehin ständig balanciert, “wie ein Fiedler auf dem Dach“ zwischen europäischer und asiatischer Tonsprache, zwischen Melancholie und Lebensfreude, zwischen Weltschmerz und Chuzpe – erweist sich das als erstaunlich stimmig.
Dazu kommt der intensive Vortrag wie aus tiefster Seele – Martin Quetsche an der Quetschkommode und Christine von Bülow mit Oboe und dem wunderschön sonor singenden Englischhorn. Mit dem Publikum kommt man zwanglos ins Gespräch. Einziges Manko: dieser Abend hätte mehr Publikum verdient gehabt.